Noch nie war es in der Finanzwelt möglich, auf eine größere Zahl an Fonds zurückzugreifen, als in diesen Tagen. Schon vor diesem Hintergrund richten sich die Hoffnungen vieler Anleger direkt auf eine satte Rendite, die viele Manager in den vergangenen Jahren verbuchen konnten. Doch woher rührt die aktuelle Hektik auf dem Fondsmarkt und welche Aussichten erwarten die Anleger in den kommenden Jahren?
Der steigende Goldkurs
Es ist vor allen Dingen die aktuelle politische Spannung, die für ein Durcheinander bei den Fonds sorgte. Viele von ihnen mussten ihr Portfolio neu strukturieren, um noch das gewünschte Verhältnis von Sicherheit und Rendite für die Anleger gewährleisten zu können. Während sich Aktien immer wieder als volatil erwiesen haben, dafür jedoch ein solides Wachstum an den Tag legten, gelten Rohstoffe in einem Fonds als sicherer Rückhalt für schwere Zeiten.
Nicht zuletzt das gespannte Verhältnis zwischen Nordkorea und den USA war dafür verantwortlich, dass der Goldpreis in den vergangenen Wochen in die Höhe schoss. Da das Edelmetall als besonders krisensicher gilt, ist es auch fester Bestandteil zahlreicher Fonds, die um die Gunst der Kunden feilschen. Zunächst erhöhen die Fondsmanager dadurch also die Sicherheit der Anlage, die nach dem steten Wachstum der letzten Jahre ins Wanken geraten könnte.
Ebenfalls in Zusammenhang mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump stehen die steigenden Investitionen in ETFs. In den ersten Monaten nach seiner Wahl waren massive Steigerungen der Geldmenge, die in ETFs geflossen ist, zu verbuchen. Gleichzeitig zeigt sich ein Anziehen des Dollars im Vergleich zu anderen Währungen. Ganz besonders im Vergleich zu den Währungen einiger Schwellenländer, was dazu führte, dass Anleger ihr Kapital aus diesen Anlageprodukten abgezogen haben.
Das ist eine Entwicklung, die sich wohl noch weiter fortsetzen wird – die aktuellen Zahlen deuten darauf hin und auch die Märkte reagieren bereits darauf: Smart Beta ETFs heißt das neueste Produkt am Markt, das für viele Anleger interessant sein dürfte. Bei dieser Form der ETS wird versucht den Marktindex auf ganz neue Weise zu berechnen und so mehr Rendite zu erwirtschaften. Dazu werden die unterschiedlichen Parameter anders gewichtet, als man es von den herkömmlichen ETFs kennt, gleichzeitig kann man vorab bestimmte Ziele definieren, nach denen man die Smart Beta ETFs ausrichtet. Insgesamt eine interessante Möglichkeit, die man die nächste Monate und Jahre unbedingt im Auge behalten sollte.
Die Zinsen im Blick
Auf der anderen Seite sind es die niedrigen Leitzinsen, die aktuell für die eine oder andere Verschiebung der Fonds verantwortlich sind. Während Privatpersonen und Unternehmen von günstigen Krediten profitieren, wie unter https://www.guenstigekredite.info/ schnell deutlich wird, sind sie für die Börse langsam ein Risiko. Zwar unterstützt die hohe Geldmenge das Wachstum der Kurse, doch dieser Trend kann sich nicht ewig fortsetzen, ja ist sogar gefährlich. Bei einer so großen Geldmenge, wie sie aktuell an den Märkten zur Verfügung steht ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich eine Blase bildet, die im schlimmsten Fall sehr viel Geld vernichten kann.
Man denke nur an den Auftakt der Finanzkrise und die Pleite von Lehmann Brothers. Ein vorschnelles Anheben der Zinsen ist aber ebenfalls mit Gefahren verbunden, denn steuert die EZB das Ruder in die andere Richtung, könnte dies den Indizes der Welt zunächst einen Dämpfer versetzen. Da viele Fonds in der Mehrheit auf Aktien setzen, um das angestrebte Wachstum von drei bis sechs Prozent pro Jahr gewährleisten zu können, müssen sich die Anleger dementsprechend für die Zinswende wappnen. Verändert ein Fondsmanager aktuell das Portfolio der Anlage, so hat dies auch damit zu tun, dass manche Experten schon für das Jahr 2018 wieder von einer Erhöhung der Zinsen ausgehen, die eine erhebliche Auswirkung auf viele Branchen haben könnte.
Viele Analysten gehen davon aus, dass die Zeit des billigen Geldes an den Märkten langsam vorbei sein könnte und rechnen daher mit dem Aussteig aus dem Quantitative Easing (der lockeren Geldpolitik). Allerdings wird dies wohl nur sehr zaghaft ablaufen. Waren vor einigen Monaten noch ein Großteil der Analysten der Meinung, dass der Aussteig bald seinen Anfang finden würde, sind es nun nur noch knapp 50 Prozent der Beobachter. Grund dafür sind natürlich die nur sehr zaghaften Ankündigungen von Mario Draghi, dem Chef der Europäischen Zentralbank, was eine Erhöhung der Leitzinsen angeht. So gehen viele Marktbeobachter mittlerweile davon aus, dass das Jahr 2018 wohl einer Vorbereitung dienen wird, bevor man dann im Jahr 2019 langsam und stetig die Zinsen wieder anziehen kann.
Dabei muss man natürlich immer die Inflationsrate im Blick behalten, die mit der lockeren Geldpolitik in einem engen Zusammenhang steht. Bevor die Inflationsrate nicht stabil um 2 Prozent pendelt, ist es nicht sinnvoll, die Geldpolitik einzuschränken. In den letzten Monaten war das nicht so, jetzt sieht es allerdings schon eher danach aus, dass sich die Rate um die gewünschten 2 Prozent einpendeln könnte. Wenn sich das langfristig so zeigt, kann man bei der Europäischen Zentralbank verstärkter darüber nachdenken, die Leitzinsen zu erhöhen, was schließlich zu einer Verknappung der Geldmenge an den Märkten führen sollte.
Risikoarme Anlagen im Trend
Vor einiger Zeit wurde zudem eine große Forsa-Umfrage durchgeführt, welche sich gezielt mit dem Anlageverhalten befasste. Wie daraus deutlich hervorging, neigen vor allem Privatanleger bei steigenden Zinsen dazu, ihr Geld von den mit Risiko behafteten Anlagen abzuziehen. Diese wurden nur deshalb in so großer Zahl ausgewählt, weil sie in diesen Tagen noch ein angemessenes Wachstum versprechen. Sollten die Zinsen also wieder steigen, so könnte dies eine erhebliche Verschiebung der Geldbeträge nach sich ziehen, die wieder zugunsten der klassischen Anlagen verläuft.
Fonds würden sich auf diese Nachfrage ebenfalls einrichten und ihr Portfolio wieder mit wenig riskanten Formen der Anlage bestücken. Vieles in der Branche ist also von dem entscheidenden Moment abhängig, in dem der Leitzins steigt und sich die gesamten Vorzeichen in der Welt der Finanzen ändern. Anleger sollten diese große Bedeutung erkennen und rechtzeitig auf diese Entwicklung reagieren. Nur auf diese Weise ist es möglich, das finanzielle Maximum aus der Lage herauszuholen und sich für die kommenden Jahre zu wappnen.
Im Zusammenhang mit einem Anlegerverhalten, das sich eher auf risikoarme Investitionsmöglichkeiten konzentrieren möchte, steht auch der große Zuwachs von aktiv gemanagten Fonds an den Märkten. Aktiv gemanagte Fonds zeichnen sich dadurch aus, dass sie an die jeweilige Marktsituation angepasst werden – und zwar ganz aktuell und flexibel. Ein Fondsmanager ist dafür zuständig, je nach aktueller Situation bestimmte Werte im Fonds umzuschichten, neu zu kaufen oder zu verkaufen. So soll ein vorher festgelegtes Ergebnis erreicht werden. Im besten Fall möchte man es sogar noch übertreffen. Richtwert sind dabei sogenannte „Benchmarker“, die der Fondsmanager schlagen möchte. Da die aktiv gemanagten Fonds von einem Fondsmanager betreut werden, liegen sie auch in den Kosten höher.
Der Fondsmanager muss bezahlt werden, was in der Regel zu Lasten der Gewinne geht, die der Fonds erwirtschaftet. Es ist also immer eine Frage der Abwägung, ob man sich für risikoärmere, weil gemanagte und betreute aktive Fonds entscheidet, oder sich auf passive Fonds verlässt. Bei den passiven Fonds fallen die Beiträge für den Fondsmanager und die Transaktionen weg und man überlässt den Fonds der Marktsituation. Natürlich wählt man vorab diejenigen Titel exakt aus, die dafür am vielversprechendsten sind. Ein aktives Eingreifen eines Managers ist bei dieser Art der Anlage jedoch nicht vorgesehen, sondern man wartet die vorher vereinbarte Laufzeit ab und sieht sich dann die Performance an.
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